Literatur
Ich habe schon immer gerne geschrieben und gelesen, inzwischen auch vor(ge-)lesen für und mit meinen Kindern.
War es in meinen Kindertagen die Fazination des eigenen Schreibens auf Auftragsblöcken mit Durchschlagpapier im Reifenhandel oder das Lesen und Sammeln sämtlicher Asterix-Bände (z.T. älter als ich selbst), so ist es immer noch die Fazination, etwas ausformulieren und ausdrücken zu können, sich die Welt zu erschließen und zu verstehen sowie in eine eigene Gedanken- und Erlebniswelt versinken zu können. Oder auch, etwas vermitteln zu können.
Damit will ich meine Homepage nicht auf die Ebene von Literatur heben, sondern zum Ausdruck bringen, was mir Lesen und Schreiben bedeutet und gibt.
Wäre ich nicht darauf angewiesen, für meinen Broterwerb arbeiten zu müssen, so könnte ich, nach nun mehr fast 35 Arbeitsjahren (mit oftmals bis zu 14 Stunden täglich), meine Tage auch damit verbringen, mich um meine Familie zu kümmern, mit unserem Fritz spazieren zu gehen, Vespa zu fahren und zu lesen.
So muss ich aber wohl noch weitere dreizehn Jahre bis zu meiner Rente warten, bis ich endlich alle 18 Bände der ´Kulturgeschichte der Menschheit´ (das Lebenswerk von Will und Ariel Durant), die ich mir als Jugendlicher von meinem Taschengeld gekauft hatte, in Gänze zu lesen.
Ein anderes, wenn auch nicht ganz so umfangreiches literarisches Lebenswerk von James Wight (1916-1995), besser bekannt als James Herriot, durfte ich inzwischen lesen und genießen. Genauso wie die ersten drei Staffeln der originalen sowie die bisher 3 Staffeln der neuen Verfilmung von ´Der Doktor und das liebe Vieh´.
Wenn auch deutlich von der literarischen Vorlage abweichend, so habe ich mich dennoch in die Neuver-filmung verliebt.
Das erste Mal kam ich durch eine Weihnachtslesung von Heinz Rühmann mit dem Gedicht ´Stufen´ von Hermann Hesse in Berührung. Dies muß etwa 40 Jahre her sein. Damals gefiel es mir wegen Heinz Rühmann und der letzten Zeile ´Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!` Das ´Stufen´ mich aber mein Leben lang begleiten und mein Leben beschreiben würde, hatte ich damals nicht geahnt.
Hermann Hesse
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hätte ich zu der selben Zeit bereits das Gedicht ´Geduld´ von Hermann Hesse kennengelernt und es verstanden, so hätte ich mir in meinem Leben wohl das ein oder andere Unnötige erspart.
Hermann Hesse
Geduld
Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.
Das es auf meiner Homepage ein Kapitel Literatur gibt, welches sich den Publikationen rund um Vespa, Ape, Blechroller & Co. widmet, ist wohl nur folgerichtig.
Letzte Aktualisierung: 28.02.2023 - VespaRoll!